Alma Winter, 2020

Die erste Einzelausstellung Alma Winter von Severin Spengler in Berlin ist eine visuelle Manifestation des schwindenden Winters 2020 aus seinem Kleingarten in Köln Dellbrück.
Dieser wurde von Spengler 2017 als Selbstversorgerprojekt und Experimentierfeld in der Zusammenführung von Mensch, dem künstlerischen Schaffen und der Natur initiiert und weitergeführt.

Die in der Ausstellung gezeigten Wintercollagen sind eine Assemblage von photographierten Objekten, Oberflächen und Farbeindrücken bzw. der genau dort vorgefundenen Blatt-, Blüten- und Pflanzenarten aus dem Bereich des Gartens in der Saison des Winters.
Ein plastisches und konserviertes Archiv eines vermeintlich schwindenden Ereignisses einer ehemaligen regulären Jahreszeit und gleichzeitig auch ein Versuch der Annäherung eines urban aufgewachsenen und denkenden Menschen/Künstlers, an die scheinbar erkrankte Umwelt im Sinne der Versöhnung zwischen Organismen und lokalen wie globalen Systematiken.
Im Kontrast zu dieser analogen Annäherung steht in Kooperation mit der Künstlerin Viktoria Strecker die raumumfassende Installation Alma Lunik.
In dieser setzen sich die angehenden Meisterschüler von Marcel Odenbach der Kunstakademie Düsseldorf
mit der Technisierung unserer Umwelt und der Dezentrierung des Individuums auseinander.

Dokumentation, Skulptur und Performance:
Die schnelle Versorgung und die vermeintliche Sicherheit - es ist der Mikrowellensonnengott.
Gottheit der Technik, Dimensionsgefüge lauwarmer Avatare.
Analogie zwischen Fernkommunikation und aufgewärmten Essen, basierend auf dem Prinzip der Kurzwelle:
zwischenmenschliche Begegnung in Lichtgeschwindigkeit flüchtiger Qualität; Liebesersatz und die belanglose Selbstdarstellung.
Emporsehen zum Technikgott statt den Blick zum Display - die Begegnung mit der eigenen Religion, dem Geist des Digital

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